SEZ Kloster 2018
Erstellt am 17/06/2018 von Ramona Aschenbach
Am Freitag, den 15.06.2018 ging es wieder mit 10 Kindern und 2 Betreuern nach Kloster in das Seesport- undErlebnispädagogische Zentrum in Kloster (SEZ). Nach der Schlüssel- und Bettwäscheübergabe ging es auf eine Runde zum Kennenlernen ums Objekt. Die Kinder mussten an jedem Punkt ein Ei (Hülle vom Ü-ei) suchen, indem der nächste Hinweis/Treffpunkt stand. So wurden auf spielerische Art und Weise das Areal und die Regeln vor Ort erklärt. Nach der Einweisungsrunde ging es erst mal an die Zimmerverteilung. Das stillgelegte Hausboot war dieses Jahr nicht mehr frei, sodass wir das Haus beziehen konnten. Unsere 3 Mädels bekamen sogar ein Zimmer mit Seeblick, die 7 Jungs ein Zimmer mit 8 Hochbetten (16 Schlafplätze) und wir Betreuer hatten ein kleines 2-Bettzimmer zur Verfügung. Nach dem Bettenbeziehen war der Grill schon vorbereitet und wir durften selber Brätl, Würste und Gemüsespieße auflegen.
Was jetzt tun? Ach ja, wir ließen uns den Schlüssel von der Turnhalle geben. Die einen eroberten gleich die Kletterwand, die anderen spielten Basketball und Tischtennis. Am Ende konnten wir fast alle zu einer "chinesischen Rammelrunde" um die Tischtennisplatte überreden.
Der Abend klang beim Werwolf spielen (Kartenspiel) aus.
Am nächsten Morgen waren die ersten schon um 6.30 Uhr auf, mit denen unternahmen wir einen ersten Strandspaziergang. Um 8 Uhr gab es Frühstück, wie immer draußen.
Danach trafen wir uns mit Toni am Lagerfeuer, es stand eine GPS-Rallye auf dem Plan. Als Eröffnungsspiel wurde Evolution (Amöbe, T-Rex, Affe, Mensch) gespielt, d.h. jeder war am Anfang eine Amöbe und schwamm erst mal so durch die Gegend bis er auf eine andere Amöbe traf und mit dieser Schnick Schnack Schnuck spielte. Der Gewinner kam eine Entwicklungsstufe höher und wurde zum T-Rex , dann zum Affen und Schluss endlich zum Menschen. Als alle wieder menschlich waren konnte es los gehen.
Ach da war doch noch Günther. Günther war ein rohes Ei, welches mit auf die große Reise gehen sollte, er bekam ein Gesicht von Isa und sie war es auch, die Günther unversehrt wieder heim brachte. Nachdem die 2 GPS-Geräte erklärt und verteilt wurden, ging es los.
Unser erstes Ziel war die steinerne Rose. Man war sich noch nicht so ganz einig, wo es lang ging, sodass auch mal unvorhergesehene Hänge und Brennnesseln durchquert werden mussten. Aber wir haben die steinerne Rose gefunden. Diese entstand vor ca. 350 Millionen Jahren und ist eine kugelige Absonderung des Diabases und wurde durch die Kräfte der Verwitterung in konzentrischen Schalen heraus präpariert. Sie ist einmalig in Europa und wurde zum zweitschönsten Naturwunder Deutschlands des Jahres 2013 gewählt.
Toni fing an, an dieser Stelle ein Seil auszulegen, worauf sich die Kinder beliebig stellen sollten. Nun war es die Aufgabe sich nach Alphabet zu ordnen, ohne das Seil zu verlassen und ohne etwas zu sagen. Nach einigem sprachlosen Hin- und Herwinken und gegenseitiger Hilfe fanden alle ihren Platz im Alphabet. Zur Kontrolle musste sich jeder mit seinem Namen und einem Tiernamen, der den gleichen Anfangsbuchstaben trägt, vorstellen. Nach bestandenem Spiel gab es auch die nächsten Koordinaten.
Auf zum Steinbruch. Dort angekommen, wurde das Seil schon wieder ausgepackt, aber diesmal diente es als schwingendes Tor. Würden es die Kinder schaffen ohne Berührung hindurch zu laufen. Aber ja doch. Nun wurde das Spiel stetig gesteigert. Erst musste man alleine passieren, dann zu zweit und wenn jemand das Seil berührte, musste die ganze Gruppe von vorn anfangen. Nach ein paar internen Beratungen unter den Kindern haben sie auch das gemeistert und es gab die nächsten Koordinaten.
Weiter ging es zum Waldgeist. Dieser, stellte sich heraus, war ein Gesicht im Baum. Jeder sah etwas anderes, wie beim "Wolkengucken". Dieser Ort eignete sich hervorragend für ein Theaterstück, welches auch die nächste Aufgabe war. Die Gruppe wurde in 2 Hälften geteilt. Die eine Hälfte ging zur Beratung und Abstimmung erst mal abseits. Sie studierten ein Pantomime-Theaterstück ein und führten es auch schon innerhalb von 10 min vor kritischem Publikum auf. Dieses war natürlich die zweite Hälfte und sie mussten erraten, welches Märchen gespielt wurde. Es war Hänsel und Gretel, welches sie mit kreativen Ideen vorgeführt hatten. Nun war die zweite Hälfte dran und es wurde Rotkäppchen aufgeführt. Der Waldgeist fand das alles auch sehr komisch und zum Lachen.Nun ging es über das Waldtor weiter und wir kamen auf eine Wiese, die sich hervorragend für ein nächstes kleines Spiel eignete. Wir sollten uns alle im Kreis aufstellen und uns anfassen, aber nicht unseren nächsten Nachbarn. Nun hieß es, versucht den Knoten mal aufzulösen, ohne den Partner loszulassen. Und siehe da, es war möglich, dass wir alle am Ende im Kreis nebeneinander standen, und der Partner, den wir angefasst hatten, stand sogar neben uns. Ein tolles Spiel.
Nach einem kleinen Rätselraten im Wald ging es langsam wieder zurück und einige sammelten gleich mal Totholz für das Lagerfeuer, was dann aus Zeitmangel gar nicht stattfand.
Die letzte Aufgabe bestand darin, etwas zu finden und zu bauen, worauf Toni aus ca. 4-5 m Höhe Günther, das rohe Ei, fallen lassen konnte, ohne dass es bei der Landung zerbrach. Alle rannten wie verwirrt umher, denn es gab nicht viel Zeit. Es musste weich sein und man musste es zum SEZ transportieren können, da es dort passieren sollte. Was tun? Man fing an, aus Stöckern eine Art Kescher zu bauen. Dieser wurde dann mit Gras, Moos und Farn weich ausgepolstert. Mal sehen, ob Günther diesen Sturz überlebt. Nun ging es mit Feuerholz und dem Keschernest zum SEZ. Dort angekommen, stellte sich Toni gleich auf den Bug von der Titanic, ach nee, das war die Helga und ließ Günther in die Tiefe fallen. Ob Günther überlebte, seht ihr auf dem Foto.
Nach so viel Aufregung war es Zeit für das Mittagessen. Der Appetit war groß nach dieser Tour. Es gab Jägerschnitzel mit Nudeln und Tomatensoße. Wenn einer denkt, es gab jetzt Mittagsruhe, der hat sich aber geirrt. Es ging auf zum Sandplatz. Wir trafen uns alle zum Zweifelderball spielen. Viel Spaß für Groß und Klein, auch für uns Betreuer.
Um 14 Uhr stand Kanupolo auf dem Programm. Was ist denn das, mag einer denken, wir wussten es auch nicht. Also man braucht ein Kajak und ein Paddel, sowie eine Kampfausrüstung, die aus Schutzhelm und Schwimmweste bestand. Des Weiteren benötigt man einen Ball und zwei Tore und nach einer kurzen Erklärung und Übung mit dem Kanu konnte es auch schon los gehen. Es spielte das Team rot gegen bunt. Die beiden Kleinsten, Tabea und Mirijana, durften Mannschaften wählen Es ging turbulent her, Kanurollen gab es auch einige zu sehen.
Team bunt gewann mit 3:1. Danach wurde eine kleine Pause eingelegt und neue Mannschaften gewählt. Dies übernahmen diesmal die Großen, Isa und Friedrich. Es wurde sich kurz abgesprochen, wie man sich besser verteilen und sich den Ball zuspielen könnte. Dann ging es los in die zweite Runde. Diesmal gewann Team rot mit 3:2. Etwas erschöpft wurden die Kanus und das ganze Zubehör wieder hoch in die Mehrzweckhalle getragen. Jeder half mit. An dieser Stelle ein Lob an die Kleinsten, die jedes Mal tüchtig mitgeholfen haben.
Nach einer kleinen Ruhepause gab es schon wieder Abendbrot und wir trafen uns danach auf dem Beachplatz. Einige wollten Volleyball spielen und für die Kinder, die wollten, machten wir ein kleines Volleyballtraining. Wir zeigten, wie man den Ball baggert und pritscht. Es zeigten sich einige Talente.
Ruck Zuck war es 21 Uhr und wir trafen uns schon wieder mit Toni zur Kanufackeltour. Diesmal bekamen wir nur eine Schwimmweste und einen Stechpaddel mit auf den Weg zum Wasser. Das bedeutete, das ein Kanadier am Steg auf uns wartete. Den Unterschied zwischen Kanu, Kajak und Kanadier hatten wir uns ja erklären lassen. Es mussten ungefähr gleichschwere Paare gefunden werden, damit die Last gleichmäßig im Boot verteilt wurde. Die 2 kleinen Mädels durften ganz vorne den Takt angeben. Toni saß ganz hinten und steuerte das Kanu. Es ging los. Anfangs war es noch schwierig im gleichen Takt zu paddeln, aber man fand mit der Zeit einen Rhythmus, der uns gut vorwärts brachte. Nach so einem langen Tag noch paddeln war ganz schön anstrengend, aber man konnte ja auch mal zwischendurch aufhören, es gab ja immer noch genug, die weiterpaddelten. Toni fragte uns, in welche Richtung wir fahren wollten und wir stimmten ab. Es sollte Richtung Talsperre gehen, vorbei an der Totenkopfinsel. Wir hörten unterwegs Geschichten über "Bleichi", dem "Loch Ness" der Bleilochtalsperre und lösten Rätsel. Angekommen an der Talsperre durften wir schätzen, wie hoch die Mauer ist. Sie ist ca. 60 m hoch und man darf niemals zu nah hinfahren, sonst könnte man in einen Sog geraten. Aber es gab ja Schilder, die einen darauf hinwiesen. Es ging noch ein Stück weiter bis es dunkel wurde. Dann drehten wir um und hielten kurz an, um Geräuschen zu lauschen, die aus dem Wald kamen. Wir glaubten, einen Fuchs bellen zu hören. Die Fackeln wurden angezündet, denn abends ist es Pflicht ein Licht auf dem Boot zu haben. Jeder war mal dran, die Lichter zu halten. Langsam überkam uns die Müdigkeit und wir paddelten mit letzter Kraft den Heimatsteg an. Schnell noch die Sachen in die Halle bringen und dann ab ins Bett. Es war ja auch schon 23 Uhr. Man hörte diesen Abend keinen Mucks mehr, es schienen alle zu schlafen.
Am Sonntagmorgen waren die ersten erst 7 Uhr wach, die anderen mussten vor dem Frühstück geweckt werden. Heute konnten wir die Zeit für uns selbst gestalten. Zuerst mussten aber noch die Betten abgezogen und die Zimmer gefegt werden.
Dann ging es auf den Beachplatz. Wir spielten noch eine Runde Zweifelderball. Dann ging ich mit den kleinen Mädels zum Wasser, sie wollten baden. Stattdessen bauten wir eine kleine Mauer, einen Wellenbrecher, und matschten im Schlamm. Die anderen spielten Volleyball oder spielten auch mal am Handy.
Die Mittagsessenzeit war schnell ran. Es gab Schnitzel mit Kartoffeln und Gemüse. Zum Abschluss fanden sich alle 10 Kinder nochmal zusammen, um eine letzte Runde Werwolf zu spielen. Das gemeinsame Wochenende neigte sich dem Ende zu. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns und fuhren wieder nach Hause.
Wir als Betreuer haben das Wochenende als Erholung empfunden, dass will heißen, dass alles sehr harmonisch war. Ob groß oder klein, jeder hat mit jedem zusammen gespielt oder Sport gemacht. Ein gutes Team. Gern stellen wir uns wieder als Betreuer bereit.